Kochs, Christofer

    Christofer Kochs, der vom Graphischen her kommt, von Linie und Struktur, fand seinen Weg über die unterschiedlichsten Materialien wie Stoff, Pappe, Graphit, Öl und Tusche zum Holz: Schwerpunkt seines Schaffens ist die Holzskulptur! Dabei ergeben sich zwingende und sinnvolle Korrespondenzen zwischen dem malerischen und collagierten Bildwerk einerseits und dem räumlich-plastischen Werk andererseits. Die menschliche Figur in Kochs sehr eigener künstlerischen Ausdeutung steht bei beiden, den Wand- und den Raumarbeiten im Zentrum. Er fächert Figuren auf, lässt sie leicht und schwebend erscheinen, so die Zwillingsfiguren, eine Bildidee, die neben Kopf, Büste und Ganzfigur zu seinem Themenrepertoire gehören. Parallel entwickelt Christofer Kochs seine Collage-Bilder, in denen er gefaltetes Papier und Pappe als Material einbringt und Weite schafft, manchmal nicht unähnlich einem Bühnenraum. Er inszeniert den Menschen seiner Figurenwelt und beobachtet ihn dennoch in seinem bloßen So-Sein als Akteur auf der Lebensbühne. Mit seinem vielfältigen Materialeinsatz und den ihm zur Verfügung stehenden räumlichen und flächigen Möglichkeiten oszilliert er zwischen Bild und Skulptur, zwischen Illusion und Realität, zwischen Körperlichkeit und Raum.

     

    Christofer Kochs wurde 1969 in Osnabrück geboren. Nach dem Abitur und der Assistenz in einer Lithographen-Werkstatt, studierte er 1992-1996 an der Akademie der Bildenden Künste München, seit 1996 mit Meisterschulabschluss bei Prof. Gerd Berger. Danach hatte er mehrere Lehraufträge in Dortmund, Bonn und Augsburg, wo er lebt und arbeitet.

     

    Christofer Kochs Arbeiten waren schon mehrfach in Themenausstellungen der Galerie Netuschil vertreten. In der gegenwärtigen Einzelausstellung zieht er alle Register seines künstlerischen Schaffens, das in seiner Gesamtheit erstmals in der neuen Galerieausstellung in Darmstadt zu sehen ist.