Die Schönheit der Linie
Margarete Lindau – Gedruckte Bilder

Ausstellungsdauer:

11. September 2022 - 29. Oktober 2022

Öffnungszeiten:

Do - Fr 14.30 bis 19.00 Uhr und Sa 10.00 bis 14.00 Uhr

Alles beginnt bei den grafischen Künsten mit der Linie! Und so steht bei der neuen Ausstellung, die am Sonntag, 11. September 2022 um 11 Uhr eröffnet wird, das Primat der Linie im Zentrum. Claus K. Netuschil eröffnet die Ausstellung der in Mannheim lebenden und in Darmstadt als Leiterin der Druckwerkstatt der Hochschule (unmittelbar neben den Ausstellungshallen der Mathildenhöhe) arbeitenden Künstlerin Margarete Lindau. Mit ihrer Arbeit steht sie im Spannungsfeld von Plinius und William Hogarth, der, selbst Künstler, die Schönheit zergliederte („Analysis of beauty“) und bei jeder Linie nach der Schönheit suchte und sie fand. Sein Traktat von 1753 ist heute noch mit Gewinn zu lesen.

 

Margarete Lindaus künstlerisches Tun ist erfüllt vom Zeichnen und ihrer druckgrafischen Arbeit, der sie sich experimentell nähert! Sie zieht alle Register des druckgrafischen Instrumentariums: Sie radiert und schneitet in Holz, fertigt Linolschnitte und Lithografien, kombiniert, vor allem zeichnet sie und geht mit ihren Copydrawings noch einen Schritt weiter in Richtung höhst aktueller Anwendung bildhaft gedruckten Materials! Neben streng-linearen Strukturen, stehen ornamental verschlungene Linienwege. Erzählerische schwarzweiß-Kompositionen korrespondieren mit kosmisch anmutenden Welten, die einzig und allein von der Linie bestimmt sind. Das vielfältige, immer konkret der Linie verpflichtende Werk, erscheint selbst als Kosmos: Das Grafische, die Linie wird in ihren Arbeiten zum bildnerischen Erlebnis!

 

Während der Ausstellung entstehen auf der Copydraw-Maschine zeichnerische Erinnerungslandschaften, die sich zwischen Analogie und digitaler Technik bewegen. Die Ergebnisse verschenkt die Künstlerin an die mit einbezogenen Ausstellungsbesucher. Die Vorstöße zu neuen Bildideen aus analog gezeichnetem Material, als zeichnerische Gedankenfragmente  führen zu gültigen Umformulierungen bereits vorhandener künstlerischer Grundgedanken. Die entstehenden Blätter zeichnen sich durch extreme Reduktion und eine Ökonomie der Mittel aus. Die Schwarzweiss-Kopie erhält dabei als künstlerisches Endergebnis Originalitätscharakter.