Lehrer, Schüler, Freund, Kollege
Ludwig Meidner und Jörg von Kitta-Kittel
Malerei, Zeichnung, Fotografie
Gemeinschaftsprojekt zum 50. Todesjahr des Künstlers Ludwig Meidner
Kooperationspartner des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Ausstellungsdauer:
14. August 2016 - 24. September 2016
Öffnungszeiten:
Di-Fr 14.30 bis 19.00 Uhr, Sa 10.00 bis 14.00 Uhr
Atelier Jörg v. Kitta-Kittel
Jörg von Kitta Kittel im Atelier, 2016
Jörg v. Kitta-Kittel, Selbstbildnis, Öl/Malpappe, 1956, 80x60 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, Der Beter (Meidner im Thales), Öl/Malpappe, 1961, 100x80 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, Ludwig Meidner mit Weinglas, Öl/Malpappe, 1961, 80x60 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, Farbbäume, Acryl/Lwd., 2008, 125x180 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, Blaue Figur, Acryl/Lwd., 2010, 140x100 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, O.T. (Kopf und Land), Acryl/Lwd., 2011, 160x120 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, Vase, Acryl/Lwd., 2015, 100x80 cm
Jörg von Kitta-Kittel, Grüne Büsche, Acryl/Lwd., 2011, 130x170 cm
Jörg v. Kitta-Kittel, Zwei tanzende Figuren, Acryl/Lwd., 2012, 145x110 cm
Ludwig Meidner porträtiert Jörg von Kitta-Kittel, Foto um 1958
Ludwig Meidner, Selbstporträt mit Palette, Öl/Malpappe, um 1960, 80x60 cm
Ludwig Meidner Selbstporträt im Gebetsmantel, Tusche, 1920, 77x51 cm
Ludwig Meidner, Herrenporträt, Öl/Lwd., 1906/07, 80 x 45 cm
Ludwig Meidner, Männliches Bildnis, Öl/Lwd., 1907, 55x46 cm
Ludwig Meidner, Damenbildnis, Öl/Lwd., 1930, 63x49 cm
Ludwig Meidner, Prophet in der Landschaft, Öl/Holz, 1933, 59x70 cm
Ludwig Meidner, Garten beim Atelier Marxheim, Öl/Malpappe, 1956, 80x60 cm
Ludwig Meidner, Garten hinter dem Atelier in Marxheim, Öl/Malpappe, 1959, 80x60 cm
Zwischen Figur und Abstraktion
Ludwig Meidner und sein Schüler Jörg von Kitta-Kittel
2016 jährt sich zum 50. Mal das Todesjahr des Expressionisten Ludwig Meidner, der 1966 in Darmstadt starb. Er war der „heißeste Krater“, der den kommenden Ersten Weltkrieg vorausgeahnt, gespürt, gefühlt hat. Meidner war der schonungsloseste Porträtist seiner Zeit, seismographisch hielt er die gesellschaftlich-politische Situation in den Jahren um den Ersten Weltkrieg fest. Den weiteren Lebensgang des jüdischen Künstlers Meidner bestimmten die Emigration nach England, die Rückkehr nach Deutschland und die Stationen Hamburg, Bonn, Frankfurt, Marxheim/Hofheim und Darmstadt.
Das Jüdische Museum in Frankfurt/M. und die Ludwig Meidner-Gesellschaft haben eine auf fünf Ausstellungsorte verteilte Ausstellung (Museum Giersch, Stadtmuseum Hofheim, Mathildenhöhe Darmstadt, Kunst Archiv Darmstadt e.V., Galerie Netuschil) angeregt, die zum großen Teil vom Kulturfonds Rhein-Main getragen wird und über das gesamte Jahr 2016 verteilt ist.
Die Galerie Netuschil in Darmstadt pflegt seit über 30 Jahren das Werk des Künstlers, der 1919 zu den Gründungsmitgliedern der Darmstädter Sezession gehörte. So zeigte die Galerie bereits 1984 – als einziger Ort in Deutschland – eine umfangreiche Ausstellung zum 100. Geburtstag! (Eine umfangreiche Retrospektive auf der Mathildenhöhe folgte einige Jahre später.)
Als Anfang der 50er Jahre der 70jährige Ludwig Meidner eine von der Galeristen Hanna Bekker vom Rath vermittelte Spengler-Werkstatt in Marxheim bei Hofheim bezog, gesellte sich bald der kunstbegeisterte, sehr junge Jörg von Kitta-Kittel hinzu. Er wurde über das kommende Jahrzehnt Schüler von Ludwig Meidner und gehört heute zu den herausragenden und sehr eigenständigen Malern in Frankfurt/M.
Die Ausstellung zeigt unter dem Titel „Lehrer, Schüler, Freund, Kollege“ das Werk beider Künstler, das in Marxheim und Darmstadt entstanden ist, darüber hinaus sind frühe Arbeiten von Ludwig Meidner und späte, expressiv-abstrakte Arbeiten von Jörg von Kitta-Kittel zu sehen..
Mitte der fünfziger Jahre besuchte der Schriftsteller Hans Sahl – auch er Emigrant – Ludwig Meidner in Marxheim und schrieb mehrfach über ihn. Der große Fotograf Stefan Moses begleitete den Besuch fotografisch. Auch diese Fotos werden, neben anderen, in der Ausstellung zu sehen sein.
Ein reiches Parallelprogramm widmet sich in Zeitzeugengesprächen, Lesungen und Vorträgen der Erinnerung an Meidner in seinem letzten Lebensjahrzehnt.