Gedrucktes Bild
Zeitgenössische Druckgraphik
Beteiligte Künstler: Horst Antes, Dieter Otto Berschinski, Menno Fahl, Paul Fontaine, Eckhard Froeschlin, Alexander Frohberg, Klaus Fußmann, Peter Guth, Willibrord Haas, Bernhard Jäger, Katharina Immekus, Alfonso Mannella, Klaus Meier, Werner Neuwirth, Robert Preyer, Walter Stöhrer, Antoni Tàpies, Gerd Winter, Ulrich J. Wolff u.v.a.
Ausstellungsdauer:
29. Mai 2016 - 23. Juli 2016
Öffnungszeiten:
Di-Fr 14.30 bis 19.00 Uhr, Sa 10.00 bis 14.00 Uhr
Sommerpause: 24. Juli bis 13. August 2016
Menno Fahl, O.T., Farbradierung/Collage, 2006
Menno Fahl, O.T., Farbradierung/Collage, 2006
Horst Janssen, Nigromontanus, Radierung, 1982
Peter Taro Miyabe, O.T. Holzschnitt
Robert Preyer, O.T. Fablithographie, 1964
Antoni Tàpies, Farblithographie
Ben Vautier, Kunst, Seriegraphie
Alexander Frohberg, Flags in the wind, Var.IV, Fotolithographie/Algraphie/col./Monotypie, 2015
Eckhard Froeschlin, Abfahrer, Farbradierung
Kontinuität und Wandel der Druckgraphik
Druckgraphik ist ein faszinierendes Thema als technisches Medium, im Gestaltungsprozess der Entstehung und als künstlerisches Ausdrucksmittel! Dabei gibt es viele Varianten und Mischtechniken über die klassischen Techniken des Holzschnittes (Hochdruck), der Radierung (Tiefdruck) und der Lithographie (Flachdruck) hinaus: Kombinationsdrucke, Materialdrucke, Prägedrucke u.a. Der Schwerpunkt der Galerie Netuschil, die in diesem Jahr 40 Jahre besteht, lag in den ersten beiden Jahrzehnten auf der Druckgraphik. Eine Vielzahl der Künstler von Horst Antes, Dieter Otto Berschinski, Menno Fahl, Eckhard Froeschlin, Klaus Fußmann und Peter Guth bis zu Alfonso Mannella, Walter Stöhrer, Gerd Winter und Ulrich J. Wolff sind in der neuen Ausstellung mit z.T. gerade entstandenen, brandneuen Arbeiten vertreten. Die Ausstellung ist dem Holzschneider Peter Guth (1957-2006) gewidmet.
Zu den frühen Techniken Radierung (Tiefdruck) und Holzschnitt (Hochdruck) kam im späten 18. Jahrhundert, als Erfindung von Alois Senefelder, die Lithographie (Flachdruck) hinzu. Allen drei klassischen Techniken ist eine große Variationsbreite eigen, die sich im Variantenreichtum der sehr individuellen Interpretation und Anwendung äußert. So gibt es Kombinationsdrucke, Materialdrucke, Prägedrucke und die Monotypie, die druckgraphische Unikate hervorbringt. Druckgraphik definiert das Werk mancher Künstler der Kunstgeschichte. Die Werke Dürers und Rembrandts im 16. und 17. Jahrhundert, Goyas und Piranesis im 18. Jahrhundert bis hin zu Horst Janssen im 20. Jahrhundert werden künstlerisch von der Druckgraphik aus gesehen, bewertet und interpretiert.
Die Druckgraphik ist neben ihrer künstlerischen Sonderstellung ein Medium der Vervielfältigung. Möglich ist eine Auflage zwischen wenigen bis circa 100 Exemplaren. Es gibt aber auch Künstler, die druckgraphische Unikate in einem Exemplar herstellen. Druckgraphik erlebte immer wieder Hoch- und Tiefzeiten, so wurden die Radierungen Max Klingers um 1900 so hoch wie seine Ölbilder gehandelt. Heute hat Graphik bei Sammlern an Attraktivität gegenüber dem Original verloren. Die Galerie Netuschil will die Druckgraphik für zwei Monate ins Zentrum der Kunstöffentlichkeit rücken und gleichzeitig eine Zwischenbilanz, ein Resümee ihrer Bemühungen für Druckgraphik ziehen.