Oliver Czarnetta - Goldene Gedanken
Kopf und Haus und Seitensprünge - Skulpturen
Helge Hommes - Helge macht Feuer
Manifest ... noch besser leben - Malerei
Ausstellungsdauer:
16. März 2014 - 26. April 2014
Öffnungszeiten:
Di-Fr 14.30 bis 19.00 Uhr, Sa 10.00 bis 14.00 Uhr
Helge Hommes, Hannah Arendt, aus: Manifest
Helge Hommes, Into the trees, Oel/Lwd.
Oliver Czarnetta, Kopf, aus der Serie "Spektrum", Epoxidharz
Oliver Czarnetta, Kopf, aus der Serie "Spektrum", Epoxidharz
Helge Hommes und Oliver Czarnetta im Atelier
Helge Hommes, Into the trees, Oel/Lwd.
Helge Hommes, Helge macht Feuer, Oel/Lwd.
Oliver Czarnetta, Oben, Beton/Spielzeug
Manifest und goldene Gedanken
Die neue Ausstellung, mit der die Galerie Netuschil ihr Ausstellungsjahr eröffnet, ist dem Werk zweier Künstler gewidmet, die ihr Gesamtkunstwerk auf der Basis „Leben = Kunst / Kunst = Leben“ anstreben. Zur Eröffnung am Sonntag, 2. Februar 2014 um 11 Uhr kommen Oliver Czarnetta und Helge Hommes nach Darmstadt und sprechen mit dem Galeristen über ihre Arbeiten.
Für beide ist Fläche und Raum der Ort des künstlerischen Geschehens. Oliver Czarnetta ist Bildhauer, der Wege zum Zeichnerischen und Malerischen findet und sie mit seinen skulpturalen Ideen verbindet. Helge Hommes kommt von der Malerei und ist auf dem Weg vom Plastisch-Räumlichen zur Installation. Grenzgänger auf künstlerischem Terrain sind sie beide: Hochkonzentriert, kritisch und spielerisch.
Helge Hommes malt raumgreifend Bäume, fast fotorealistisch bis hin zu schwarzweißer Abstraktion, die Stämme zeigt, pur und reduziert, Verästelungen und Baumindividualitäten. In seinen neuen Bildern und Installationen beschäftigt er sich mit Fragen der menschlichen Entwicklung, an der die zeitgenössische Zivilisation heute angekommen ist. „Helge macht Feuer“ ist Ausdruck für den Wunsch alles Faule und Morsche auszubrennen und die Menschheit wieder zum Wesentlichen zurückzuführen. Er zitiert in seinen Manifest-Bildern die großen Geister der Welt von Galilei über Kant, Albert Einstein bis zu Hannah Arendt, die ihm für Veränderung und Fortschritt stehen. Der Kunst, seiner Kunst, will er den Abstand zum Betrachter nehmen und die Entfernung und Demut aufheben. Er will dem Menschen ermöglichen „nahe heranzutreten und eine eigene Beziehung aufzubauen.“
Oliver Czarnetta ist ein Künstler der dritten Dimension, er ist Bildhauer und zugleich Kunsthistoriker und Philosoph. Kopf, Maske und Guckkasten sind Themen, die er zur Architektur hin geweitet hat, zum „Haus im Haus“, zur Behausung und vielteiligen Stadtlandschaft. Innen und Außen werden zum Vexierspiel, so bei den Epoxidharz-Köpfen der Serie „Spektrum“. Die Außenform behauptet sich und macht den Blick ins Innere sichtbar. Der Mensch ist in den Hausfragmenten noch nicht anwesend. Spielerisch nähert er sich den Artefakten des Menschen, verfremdet sie und gibt ihnen mit einer Sockelung Bedeutung. Die „Seitensprünge“ begleiten seinen künstlerischen Weg, die in den figurativen Kleinplastiken den Menschen in seinen zivilisatorischen Zusammenhängen des oft surreal anmutenden Alltags zeigen, verdichtet zu „goldenen Gedanken“.
Oliver Czarnetta wurde 1966 in Düren geboren. 1992 Ausbildung zum Steinbildhauer. Seit dieser Zeit freischaffend tätig. 1993-2004 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der RWTH Aachen; Promotion über neugotische Steinskulpturen am Aachener Dom. 2007-2010 künstlerischer Mitarbeiter am kunstwissenschaftlichen Institut der Universität Koblenz.
Helge Hommes wurde 1964 in Schwelm/Wuppertal geboren; aufgewachsen ist er im Ruhrgebiet. Gründung eines Ateliers in einer Backsteinfabrik, das zum Denkanstoß für seinen Weg in die Kunst wurde. Beide Künstler, die mehrfach an Ausstellungen der Galerie Netuschil beteiligt waren, leben und arbeiten in Aachen und Leipzig.